

Fotos von 1961 T.W. Adorno in Sils Maria
LEBENSLAUF, von ELISABETH BECKER verfasst 1971
geb. 27. Sept. 1935 in Berlin wo der Vater, Dr. jur. Walter Becker als Synddikus tätig war.
Herbst 1942 Schule. Am 15. April 1945 verliessen wir Berlin und lebten kurze Zeit in Kressborn am Bodensee bei meiner Großmutter. Dort erreichte uns die Nachricht vom Tode meines Vaters, der Anfang April bei Duderstadt gefallen war. Nach kurzen Zwischenstationen in Bremen und Gladbeck, Westfalen zogen wir nach Stuttgart, wo meine Mutter sich mit Dr. jur. Hans Kutscher verheiratete.
Von Herbst 1946 bis Ostern 1952 besuchte ich das Hölderlin-Mädchen-Gymnasium in Stuttgart. Dann wurde mein Vater nach Bonn versetzt, wo ich Ostern 1955 am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium meine Abitur bestand.
1955-56 Leibniz-Kolleg der Universität Tübingen (studium generale und Geschichte) bewog mich meinen ursprünglichen Plan, Volkschullehrerin zu werden, aufzugeben und meinen schon seit langem bestehenden graphischen Interessen zu folgen.
Da mir aber ein rein künstlerischer Beruf nicht zusagte, beschloss ich, die Kunst mit dem Handwerk zu verbinden und Fotografin zu werden. Nach ein paar Monaten Volontärzeit in einem Godesberger Fotolabor besuchte ich für zwei Jahre.
1956-58 die Bayr. Staatslehranstalt für Fotogrfie in München und legte dort im Juli 1958 die Gesellenprüfung ab.
1958-60 freiberufliche, vornehmlich journalistische Tätigkeit mit halbjähriger Amerikareise. Es folgte ein halbes jahr Aufenthalt in New Yorck bei meinem dort lebenden Großvater, dem ich den Haushalt führte und mit dem ich mehrere ausgedehnt Reisen durch die Staaten unternahm.
1960 – 62 Werkmeisterin in der Fotografieklasse der Folkwangschule für Gestaltung in Essen unter Prof. Dr. Otto Steinert, einem hervorragenden Fotografen, aber …, weshalb ich nach 2 Jahren die Sicherheit einer festen Anstellung wieder aufgab und von 1962-1963 in München freiberuflich arbeitete. Diese Zeit endete jedoch abrupt mit einer finanziellen wie persönlichen Katastrophe ndie durch einen Verkehrsunfall, dessen Folgen ich mit dem Verkauf meiner Kameras bezahlte, sowie durch eine kurz vor der Hochzeit nicht zustandekommende Ehe ausgelöst wurde.
Seit April 1959 lebe ich bei meinen Eltern in Karlsruhe, wo mein Vater seit 1955 Richter am Bundesverfassungsgericht ist. Ich arbeite hier als freie Bildjournalistin und besuche nebenher die Kunstakademie, (Fotografik und Typografie).
Bisherige Veröffentlichungen in
Das Deutsche Lichtbild 1959 und 1960, Magnum, Radius, Die Kultur, Atlantis, Klaus Franken: „Jugend in Beruf und Freizeit“, sowie in der Sammlung Edward Streichens im Museum of Modern Art, New Yorck und auf der Fotokina 1958, (Jahresschau und „Jugend fotografiert“). Elisabeth Becker 6. Juli 1959, Karlsruhe (mit Ergänzungen S.2, 1971-72)